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Hans Moser

Volksschauspieler Hans Moser

Hans Moser bei Filmaufnahmen

Hans Moser mit Peter Weck bei Filmaufnahmen zu "Leutnant Gustl"

Für Generationen hat er gespielt, "der Moser". In hunderten Rollen hat der schon zu Lebzeiten legendäre Charakterdarsteller Hans Moser sein Publikum begeistert. Seine bis heute ungebrochene Popularität verdankt Hans Moser seinem Mitwirken in mehr als 140 Spielfilmen von unterschiedlicher Qualität. Etwas in Vergessenheit geraten sind seine Leistungen als begnadeter Menschendarsteller auf der Bühne. Aber in welche Rolle er auch schlüpfte, er war immer Hans Moser.


Ein Menschenfischer auf Leinwand und Bühne

Moser begeisterte zeitlebens als oft kleinbürgerlicher, grantiger, nörgelnder und dennoch liebenswerter typisch wienerischer Volksschauspieler. Zum Lachen brachte er sein Publikum in Theater und Kino durch seine schusselige Körpersprache und seine unverwechselbare Sprechweise - das unnachahmliche Nuscheln, Hüsteln, Verschlucken von Silben, ja von ganzen Satzteilen. Zugleich war es Hans Moser gegeben, ganze Stücke und Filme allein durch seine Präsenz zu tragen und ihnen so dramatisches Gewicht zu geben.

Der Volksschauspieler war sehr oft in Rollen zu sehen, in denen er sich in einer Welt zurechtzufinden versucht, die von Doktoren, Vorgesetzten, Hofräten und Direktoren wimmelt. Hier verstrickt er sich in einem Netzwerk von Hierarchien, er war "süßlich" nach oben und "sauer" nach unten. So kultivierte und konservierte er das Kleinbürgertum.

Die Wandlungsfähigkeit und die Variationsbreite seines Ausdrucks bestechen noch heute. Hans Moser wirkte immer wahrhaftig und unmittelbar, er verlieh seinen Rollen zeitlose und allgemein gültige menschliche Züge. Charakteristisch für Mosers Rollengenre sind auch die klassischen Dienerrollen. Legendär ist sein Koffertransport gemeinsam mit Paul Hörbiger im Film "Hallo Dienstmann" oder das geniale Zusammenspiel mit Theo Lingen in "Jetzt schlägt's dreizehn". Lustiger und umständlicher ging es nur selten in der Filmgeschichte zu.

Viele der alten Filme werden heute oft nur noch angesehen, weil Hans Moser mitspielt. Es gibt wohl kaum eine größere Ehre, die einem Schauspieler zukommen kann.

Plakat des Filmes "Hallo Dienstmann"
Plakat des Filmes "Hallo Taxi"
Plakat des Filmes "Schrammeln"


Biografie

Hans Moser gibt Autogramme

Hans Moser bei einer Autogrammstunde 1954

Geboren wurde der Schauspieler als Johann Julier 1880 im Bezirk Margareten in einem bürgerlichen Umfeld. Als junger Mann erhielt er Sprechunterricht bei Hofschauspieler Josef Moser, dessen Familienname er als Künstlernamen annahm. Zu Beginn seiner Karriere zog er mit Wanderbühnen quer durch die Monarchie Österreich-Ungarn, er "tingelte", wie man das damals nannte.

1897 hatte er ein erstes Engagement am Stadttheater Reichenberg in Böhmen, in den Jahren 1903 bis 1907 war er am Wiener Theater in der Josefstadt - und hat wenig Erfolg. Mit einer Körpergröße von 1,57 Metern ist er nicht der klassische junge Liebhaber. Sein späteres Genre hatte er noch nicht gefunden, also tourte er weiter über die "Provinzbretter".

Ab dem Jahr 1919 hatte er kleinere Engagements in Wien. In die Zeit fällt auch die Eheschließung mit der aus einer jüdischen Familie stammenden Blanka (später Blanca) Hirschler, eine Verbindung, die sich in späteren Jahren als sehr schicksalhaft erweisen sollte. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Hans Moser an der Isonzo-Front bei den Deutschmeistern.

1923 holte ihn der große Max Reinhardt zurück in das Theater in der Josefstadt. Hier brillierte er in Stücken von Nestroy, Schnitzler und Horvath. Reinhardt entdeckte Mosers einzigartiges Talent und wurde sein großer Förderer. Im Jahr 1927 nahm er ihn mit auf Tournee in die USA. Auf den Wiener Bühnen wurde Hans Moser nach und nach "der Moser". Seit 1921 wirkte Moser in Filmen mit, anfangs noch im Stummfilm, aber schon früh verkörperte er hier das "unzufriedene Original": Er hatte sein Rollenfach gefunden.

Die Zeit des NS-Regimes wurde Mosers Privatleben auf eine harte Probe gestellt. Denn seine Frau ist Jüdin, und Moser weigert sich, einer Scheidung zuzustimmen. Blanca Moser musste nach Ungarn emigrieren. Nur durch Sonderdispens durfte Hans Moser seine Filmkarriere fortsetzen. Nach den Kriegsjahren lebte das Paar wieder zusammen in der Villa in Hietzing.

Im Jahre 1954 wurde Moser an das Wiener Burgtheater berufen. Hier ist er einmal mehr der große Menschendarsteller. Doch es war der Film, der in dieser Zeit sein schauspielerisches Schaffen prägte. Seine letzte Filmrolle verkörperte er in Axel Cortis "Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter" im Jahr 1961.

Sarg und ZuschauerInnen beim Begräbnis von Hans Moser

Begräbnis von Hans Moser am 25. Juni 1964 am Wiener Zentralfriedhof

Am 19. Juni 1964 starb Hans Moser in Wien. Beim Begräbnis auf dem Wiener Zentralfriedhof erwiesen ihm hunderte Wienerinnen und Wiener die letzte Ehre.



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